Schwarze Heidelibelle

Von den Fulda- und Werraauen bis in die Mittelgebirgsregion besiedelt die Art ein breites Spektrum von Gewässertypen. Überwiegend in ungenutzten vegetationsreichen Tümpeln, Klein- und Flachgewässern.

Fuldaaue

Lebensräume sind hier die gestaltete Gewässer im Zuge der Auenrenaturierung oder sonstige Ersatz- und Ausgleichflächen. Es liegen Nachweise aus vegetationsarmen aber auch vegetationsreichen Habitaten vor. Zu den pflanzenarmen Gewässern zählen die Kieslagerstätten mit gerade beendeter Ausbeutung oder wo durch Gestaltungsmaßnahmen kurzfristig neue Rohböden an den Ufern entstanden. Vegetationsreiche flache und besonnte Habitate waren die permanent wasserbespannten Flutmulden, Kleingewässer und Grabenstaus mit überfluteten Wiesen.

Werraaue

In den gestalteten Kleingewässern im NSG "Obersuhler Aue“.

Außerhalb der größeren Auen von Fulda und Werra

Kleingewässer in noch auszubeutenden und ehemaligen Abbauarealen (Steinbrüche und ehemalige Sandgruben) sowie ein vegetationsreicher wasserführender Erdfall.

Im einzigen Niedermoor, bei Wehrda, ist die Art regelmäßig an den Moorschlenken anzutreffen. Fischteiche mit intensiver und weniger intensiver Nutzung werden ebenfalls besiedelt. Ausnahmsweise auch ein Besuch eines gestalteten Moores im Garten. Ein aktueller Fund kommt von einem Friedhofsteich.

Die höchst gelegene Fundstelle liegt in einem anmoorigen gestalteten Kleingewässer im Knüllgebirge (468 über NN). Der Erstnachweis gelang dort im Jahr 2014.

Info: Stillgewässer in beendeten Abbaugebieten PDF

Fundstellenkarte

Zahl der TK-Viertel mit Nachweisen im Kreis

13

Fundstellen

27

Davon sind zwei Fundstellen durch Verlandung bzw. Zuwachsen der Kleingewässer möglicherweise für die Libelle als Lebensraum nur noch bedingt nutzbar (D8, F4). Eine aktuelle Renaturierung des Kleingewässers in D08 erbrachte sofort wieder den Nachweis der Art im Jahr 2014.

Aus den sechs ältere Fundstellen (roter Punkt= NSG vor 2000) liegen keine aktuellen Kartierungen vor.

Regelmäßige jährliche Nachweise nur aus der Fundstelle D21 (2012-2014) wo die Art auch bodenständig ist.

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
            24.07. (2012) 05.10. (2014)    

- Paare und Eiablage

5 Datensätze im Zeitraum vom 04.09. (2013) bis 01.10. (2013) in den Fundstellen A03, B08, D11.1, D21 und F 06

Im einzelnen: 19./20.09.2009, 04./05.09. und 01.10.2013.

Frisch geschlüpft: Je ein Weibchen am 24.07.2012 und 27.07.2013.

Häufigkeit

Mäßig häufig mit 27 Fundstellen

Rote Liste

RLD 1998: nicht gefährdet, 2015: nicht gefährdet

RLH  1995: V

Gefährdung

Ja. In den Fundstellen meist nur einzelne Individuen oder Paare.

In den Jahren 2012-2014 gab es 11 neue und drei Bestätigungen bereits bekannter Fundstellen. Von 2009 bis 2013 lagen sechs Hinweise auf die Bodenständigkeit vor. Im Raum Bebra bis Baumbach ist die Art noch präsent und hat hier möglicherweise einen Schwerpunkt ihrer Besiedlung im Kreis. Habitatverluste gab es in den Kies- und Kleingewässern der ehemaligen Abbaugebiete durch Nährstoffanreicherung, Verlandung und Gehölzentwicklung mit Beschattung der Ufer.

Ein Biotopmanagement in der Vergangenheit fehlte. Am Beispiel des renaturierten Kleingewässers D8 in einer ehemaligen Sandgrube ist erkennbar, wie schnell solche Gewässer, mit geringen Pflegeaufwand, von den Libellen wieder besiedelt werden können.

Anzustreben sind aber mehrere Kleingewässer in solchen Arealen. Ein Ziel des Naturschutzes sollte die Förderung der Habitat- und Artenvielfalt sein durch Gewässer in unterschiedlichen Sukzessionsstufen.